BIV-Rundbrief April 2022


Liebe BIV-Mitglieder,


es ist Frühjahr, die Corona-Beschränkungen sind weitestgehend aufgehoben und wir üben uns in Nähe ohne Gefährdung – denn noch sind momentan viele von dem Virus betroffen. Hoffen wir, dass uns der Herbst nicht wieder neue Varianten beschert…


Obwohl wir die Putzete vom Frühjahr 2021 im Herbst nachgeholt haben, und die Stadt die diesjährige Aktion auch wieder in Oktober durchführen wird, möchten wir kurzfristig zum bewährten Rhythmus zurückkehren: Am Samstag, 30. April treffen wir uns um 14 Uhr vor dem Glashaus, um unseren Stadtteil von Müll im öffentlichen Raum zu befreien. Alle Anwesenden werden, soweit möglich, mit Gerätschaften und Mülltüten ausgestattet. Im Anschluss an die Aktion treffen wir uns zum gemeinsamen Vespern.


Erstmals seit 2019 können wir in diesem Jahr wieder unser geliebtes Stadtteilfest feiern: Vom 22. bis 24. Juli treffen sich die RieselfelderInnen und ihre Gäste auf dem Maria-von-Rudloff-Platz. Gleichzeitig ist das Stadtteilfest auch der Abschluss des verlängerten Jubiläumsjahres bei K.I.O.S.K. e.V. Zum 25-jährigen Bestehen des Stadtteilvereins haben sich die Haupt- und Ehrenamtlichen einiges einfallen lassen.


Bereits seit einigen Monaten gibt es anlässlich des K.I.O.S.K.-Jubiläums alle 14 Tage eine neue Folge des Podcasts „Wir sind Rieselfeld“. Anfang April stand hierbei einer der BaumbesetzerInnen im DietenbachWALD im Mittelpunkt. Was „Tom Forest“ zu sagen hat, können Sie jederzeit hier nachhören: kiosk.rieselfeld.org/podcast. Ab Donnerstag, 28. April berichtet Geneviève Zuber über ihr Engagement und das Urban Gardening „Essbares Rieselfeld“.


Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und Miteinander-ins-Gespräch-kommen – beim Glashaushock am 28. April ab 19 Uhr vor dem Glashaus, bei der Pflanzenbörse am Vormittag
des 30. April auf dem Markt, bei der Stadtteilputzete am selben Nachmittag oder bei „Inklusion im Rieselfeld“ am 4. Mai von 15 bis 18 Uhr im Glashaus!


Sigrid Hofmaier
– Öffentlichkeitsarbeit BIV e.V. –
Rieselfeld, im April 2022



Diese Themen haben wir für Sie zusammengestellt:


Stadtteil-Putzete 2
DietenbachWALD statt Wettkampfarena 2
Neues aus dem AK Energiewende
& Klimaschutz 4
Schutz für das Naturschutzgebiet 5
Veranstaltungen Ende April/Anfang Mai 6
In eigener Sache 7

BIV-Rundbrief Februar 2022

Liebe BIV-Mitglieder,


der erste Rundbrief in diesem Jahr informiert Sie über die aus dem Jahr 2021 auf Januar 2022 verschobene Mitgliederversammlung, die erstmals online stattfand, über die weiteren
Entwicklungen im DietenbachWALD und über ein Online-Treffen zum neuen AK Energiewende, den unser langjähriges Mitglied Waldemar Wohlfeil im November 2021 angestoßen hatte. Kurze Zeit darauf ist Waldemar gestorben. Einen Nachruf auf ihn finden Sie auf Seite 5.


In Waldemars Sinn haben wir uns zusammengetan, um diesen so wichtigen Arbeitskreis mit dem nun erweiterten Namen „AK Energiewende & Klimaschutz“ auf den Weg zu bringen. Mehr darüber erfahren Sie in einem Artikel von Heiner Sigel auf Seite 6. Wir freuen uns über weitere MitmacherInnen und werden gemeinsam konkrete Projekte angehen, die derzeit großzügig gefördert werden.


Wir hoffen, dass wir uns im Jahr 3 der Pandemie wieder öfter zum Austausch treffen können und wünschen Ihnen ein schönes Frühjahr!


Sigrid Hofmaier
– Öffentlichkeitsarbeit BIV e.V. –

Rieselfeld, im Februar 2022



Diese Themen haben wir für Sie zusammengestellt:


BIV-Mitgliederversammlung 1
DietenbachWALD 4
Nachruf Waldemar Wohlfeil 5
AK Energiewende & Klimaschutz 6
Präventionstipp der Polizei 7
In eigener Sache 8

Ist-Status und Zukunftsmusik – Der „AK Energiewende & Klimaschutz“ im BIV

Der AK Energiewende traf sich am 16. Februar erstmals nach dem Tod des Initiators Waldemar Wohlfeil zu einem Online-Meeting. Waldemars Vision war, jedem Interessierten ein passendes Solarsystem anzubieten, denn nur durch das Engagement vieler Menschen kann das überlebenswichtige Ziel erreicht werden, die Erderwärmung zu begrenzen und den Klimawandel aufzuhalten. Und bei uns im sonnigen Baden ist „solar“ die Lösung. Dabei möchte der AK bei der Wahl des passenden Solarsystems Hilfestellung leisten und neue Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.

Relativ simpel und problemlos sind Balkon-Photovoltaik (PV)-Anlagen, wie sie im Rieselfeld z. T. schon genutzt werden. Die erheblich gestiegenen Strompreise sind für die Verbraucher eine zusätzliche Motivation, die Sonneneinstrahlung in „eigenen“ Strom umzuwandeln. Dabei kann der gewonnene Strom bis zu ca. 60 Prozent selbst verwendet werden, der Rest geht ins Netz. Aber auch eine Batteriespeicherung ist möglich. Doch mit Balkon-PV-Anlagen sind die Möglichkeiten der Solartechnologie bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Der große Vorteil einer Überdachung von öffentlichen Plätzen, Sportflächen und Balkonen mit Solarglas ist  neben der Stromerzeugung zur Eigennutzung und/oder Vermarktung  die Absorption von UV- und Wärmestrahlung ohne wesentliche Lichtreduktion. So ist Sport im Freien auch bei durch den Klimawandel zunehmender Hitze möglich: Durch die Überdachung wird die Temperatur bei erhaltener Lichtdurchlässigkeit abgesenkt und thermische Schäden durch die Sonnenstrahlung werden vermieden. Zusätzlich wird ein Regen- und Rasenschutz erreicht. Durch öffentliche Mittel kann diese Technologie gefördert werden. Sie wird auch im bevorstehenden Wettbewerb des Schul- und Sportcampus des geplanten Stadtteils Dietenbach eine Rolle spielen.

Der AK möchte als nächsten Schritt Standorte für überdachende Solaranlagen im Rieselfeld erarbeiten, z.B. auf dem Geschwister-Scholl-Platz, dem Maria-von-Rudloff-Platz und dem  Mathilde-Otto-Platz. Dies könnte, verbunden mit flankierenden Maßnahmen, einem bisher wenig genutzten oder nutzbaren Platz einen völlig neuen Reiz verleihen. Auch für die bisher nicht überdachten Pausenplätze und Sportanlagen der Schulen könnte ein Solarkonzept in dieser Weise vorgeschlagen werden.  

Eine öffentliche Veranstaltung  zum Thema Balkonsolar ist in Planung. Eine Kooperation mit dem AK Energiewende im BUND, der bereits eine Expertise auf diesem Feld erworben hat, wird angestrebt. Danach wird die interessierte Öffentlichkeit zu den regelmäßigen Sitzungen des „AK Energie & Klimaschutz“, wie er inzwischen umbenannt wurde, eingeladen.

Text: Heiner Sigel, Foto: Balkonsolaranlage

Balkonsolaranlage im Rieselfeld

Auch in Pandemie-Zeiten aktiv: Online-Mitgliederversammlung 2021

Die Mitgliederversammlung 2021 des BürgerInnenVereins BIV Rieselfeld e.V. fand mit etwas Verspätung wegen der Corona-Pandemie erstmals online per Zoom statt. Zuvor war den Mitgliedern die Tagesordnung fristgemäß zugegangen und es hatte einige Ergänzungsanträge gegeben.

Der BIV-Vorsitzende Andreas Roessler informierte über die Schwerpunkte der Arbeit in den vergangenen zwei Jahren: So konnten trotz der pandemiebedingten Einschränkungen regelmäßige und konstruktive Vorstandssitzungen – teils in Online-Meetings, teils in Präsenz – stattfinden. Der für März 2020 erstmals geplante Frühjahrsempfang fiel dem ersten Lockdown zum Opfer und soll 2023 nachgeholt werden. Trotz der Pandemie konnten auch 2020 und 2021 Putzaktionen im Rahmen von „Freiburg packt an“ mit zahlreichen Familien und anderen BürgerInnen im Stadtteil durchgeführt werden.

Als Reaktion auf die Übertretungen der Grenzen und missbräuchliche Nutzung des Naturschutzgebiets im Sommer 2020 führte der BIV Rieselfeld e.V. zusammen mit Harald Schaich vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg eine Begehung durch, entwickelte Informationsmaterialien und stellte eine entsprechende Tafel am Naturschutzgebiet aufBei einem Treffen mit Marisa Molinari vom Umweltschutzamt Anfang 2022 wurden Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes besprochen. Im Frühjahr/Sommer 2022 sind weitere Aktionen geplant. An einem „Runden Tisch“, der sich unter anderem mit der Erneuerung des Naturerlebnispfades im Naturschutzgebiet befassen soll, werden sich BIV-Mitglieder beteiligen, der AK Naturschutz wird über den Verlauf informiert.

Großen Raum nahmen in der Arbeit des BIV die Aktionen zum Erhalt des Waldes zwischen Rieselfeld und dem projektierten Neubaugebiet Dietenbach ein: Der in Folge der fruchtlosen und ernüchternden Gespräche mit der Projektgruppe Dietenbach, VertreterInnen des Gemeinderats und anderer Protagonisten ermüdete „AK Dietenbach“ im BIV erhielt frischen Wind durch die BaumbesetzerInnen im Langmattenwäldchen. Zuletzt war ein Gepräch mit der PG Dietenbach und dem Planerbüro K9, in dem Möglichkeiten zur waldschonenden Planung aufgezeigt wurden, enttäuschend verlaufen.Seit Juni 2021 werden gemeinsame Aktionen mit BUND, NABU etc. durchgeführt: Unter anderem findet jeden Sonntagnachmittag eine Begehung mit Erläuterungen des Anliegens statt; zwei Kundgebungen mit Demonstrationszügen durch den Stadtteil gab es im Oktober und November 2021. Ein weiterer Aktionstag ist für den 6. März 2022 geplant.

Im vorläufigen Kassenbericht 2020/2021 erläuterte Kassenwart Harald Seywald die ausgewogenen Einnahmen und Ausgaben. Da der Kassenprüfer Waldemar Wohlfeil im Dezember 2021 verstorben war, wird die Prüfung nachgeholt. Als neuer Kassenprüfer stellte sich Bernd Fiebich zur Verfügung. Die Entlastung des Vorstands wurde vorbehaltlich des Ergebnisses der Kassenprüfung erteilt.

Eine lange und höchstengagierte Debatte löste das Projekt „Bahn frei für die Stadtteilmitte“ aus. Bei der Bewerbung um eine der vier alten Straßenbahnen, die die Freiburger VerkehrsAG im Frühjahr 2021 zur Schenkung ausschrieb, wurde dem BIV eine der Bahnen zur Aufstellung auf dem Maria-von-Rudloff-Platz zugesprochen. Die geplante öffentliche Veranstaltung im Rieselfeld konnte wegen der Pandemie-Auflagen nicht stattfinden. Obwohl alle behördlichen Voraussetzungen vorlagen und der vom BIV gestellte Projektantrag zur gemeinsamen Konzeptentwicklung mit dem Stadtteilverein K.I.O.S.K. im Rieselfeld e.V. und der Ökumenischen Kirche durch das Amt für Soziales und Senioren bewilligt war, lehnte die Mitgliederversammlung die Installation der Bahn als zusätzlich bespielbaren, zentralen Raum im Rieselfeld aus diversen Gründen ab. Neben den Kosten für den Transport und Unterhalt spielten Fragen des Brand- und Versicherungsschutzes ebenso eine Rolle wie emotionale und ästhetische Gründe, die gegen die Installation der 33 Meter langen Tram auf dem zenralen Platz angeführt wurden.

Die im Herbst 2021 anstehenden Vorstandswahlen werden konform der wegen der Pandemie verlängerten Frist erst im Sommer 2022 und möglichst in Präsenz durchgeführt. Bis dahin bleibt der bisherige Vorstand kommissarisch im Amt.

Im Anschluss an die Formalia berichteten die SprecherInnen der Arbeitskreise „Verkehr“ (Themen: Ringschluss der Stadtbahn vom Rieselfeld über Dietenbach zur Paduaalle, Motorroller- und Autorennen im Rieselfeld, Gesundheitsgefährdender Lärm an der Wendeschleife der Stadtbahn, Stolperfallen beim Breitbandausbau), „Inklusion“ (Neuaufstellung nötig, Teilhabeberatung im Glashaus) sowie „Landschaft und Natur“ (pandemiebedingt keine Aktionen) über die Aktivitäten der vergangenen Monate. Der im Herbst 2021 neu ins Leben gerufene „AK Energiewende“ steht nach dem Tod des Initiators Waldemar Wohlfeil ohne Koordinator da. InteressentInnen sind aufgerufen, sich neu zu formieren und eine/n Sprecher/in zu wählen. Da zeitnah Förderanträge gestellt werden können, besteht Handlungsbedarf. (Inzwischen steht ein Termin für einen Neubeginn  des Arbeitskreises fest.)

Die Anfrage des IG Obergrün in Betzenhausen nach Mitgliedschaft des BIV wurde aus formalen Gründen abgelehnt, jedoch wurde den BIV-Mitgliedern empfohlen, die IG privat zu unterstützen. Das Aktionsbündnis IGEL informierte darüber, dass der Plan der Bahn, beim Ausbau der Rheintalbahn die Mundenhofer Straße als Baustellenzufahrt zu nutzen, noch nicht vom Tisch ist. Schlimmstenfalls würden über diese schmale Fuß- und Fahrradstraße zwischen Rieselfeld und Mundenhof täglich 20 bis 50 LKWs zur Baustelle fahren.

Sigrid Hofmaier
-Öffentlichkeitsarbeit BürgerInnenVerein Rieselfeld BIV e.V.-


Nachruf Waldemar Wohlfeil

Waldemar Wohlfeil

NACHRUF

Waldemar Wohlfeil


26.10.1945 – 05.12.2021


Waldemar Wohlfeil war viele Jahre Kassenprüfer der Vereine BIV und KIOSK imRieselfeld. Als Sprecher des AK Inklusion und Initiator des AK Energiewende im BIV engagierte er sich mit seiner Sachkompetenz sehr erfolgreich und immer kollegial. Als passionierter Schachspieler organisierte er langjährig den inklusiven und generationenübergreifenden Rieselfelder Schachtreff im Glashaus. Er wird uns im Quartier fehlen, das er als Ehrenamtlicher und Freund mit seiner ruhigen, aufmerksamen und zugewandten Art aktiv mitgestaltet hat.
Wir trauern mit seinen Angehörigen, insbesondere seiner Ehefrau Christa.

Für den BIV-Vorstand
Andreas Roessler

Für den KIOSK-Vorstand
Uli Plessner + Conny Buhleier

Neue Beweglichkeit bei den Planern

Verzicht auf die Leichtathletik-Arena im DietenbachWALD

Es ist noch nicht zu spät für den DietenbachWALD! Zu dieser Einsicht kommen jetzt offenbar auch die Planer in der Städtischen Projektgruppe Dietenbach: In einem Schreiben an den Gemeinderat schlagen sie jetzt vor, Teile des Waldes in den geplanten „Sport- und Bewegungspark“ zu integrieren. So könnten die großen alten Bäume stehen bleiben und zum Beispiel eine Trimm-Dich-Anlage, ein Yoga-Parcours und die Laufstrecke in deren Schatten verlaufen. Somit wäre die Leichtathletik-(Wett)Kampfbahn entbehrlich, die ursprünglich einen Teil des Waldes verdrängen sollte. Diese Lösung wäre auch im Sinne des Sportverein SvO Rieselfeld. Er versteht sich als Verein für Breitensport, nicht für Leistungssport.

Für die neue Beweglichkeit im Rathaus gab es bei der zweiten Kundgebung und Demonstration für den DietenbachWALD kürzlich Applaus. Immerhin hatte es im Sommer noch geheißen: „Ein Umdenken ist nicht nötig.“ Jetzt besteht die Hoffnung, dass auch der Gemeinderat umdenkt.

Erneut protestierten am 28. November etwa dreihundert Teilnehmerinnen lautstark gegen die Rodungspläne: „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Bäume klaut“, war zwischen den Reden von Naturschutzbund, „Dieti bleibt“, BürgerInnenVerein Rieselfeld und einer Aktion der Parents for Future auf dem Maria-von Rudloff-Platz vielstimmig zu hören.

Die Waldfreundinnen und Waldfreunde teilen die Gewissheit, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, den DietenbachWALD zu erhalten. Zum Beispiel dort, wo die jungen Menschen von „Dieti bleibt“ die Bäume besetzt halten. Genau dort sollen nach den jetzigen Plänen sechs Wohnhäuser mit großen Vorgärten stehen. Denn hier soll der „Ringboulevard“ des neuen Stadtteils vorbeiführen. Und an einem Boulevard müssten eben Häuser stehen, sonst wäre es kein Boulevard, erklärt das Planungsbüro. Städteplanerische Extravaganz  steht nach dieser Logik über dem Klima- und Artenschutz.

Die Demonstranten erwarten eine grundsätzliche Umkehr dieses veralteten Denkens bei Planern und im Gemeinderat. Denn die katastrophalen Folgen der Klimaerhitzung auch in Deutschland erfordern den Vorrang von Klima- und Artenschutz vor allen anderen Erwägungen. So steht es übrigens auch im „Freiburger Klima- und Artenschutzmanifest“, das der Gemeinderat schon vor zwei Jahren verabschiedet hat.

Am 10. Oktober hatte bereits die erste, gleich starke Demonstration für den DietenbachWALD stattgefunden. Seit Juni gibt es jeden Sonntag um 14 Uhr die Waldspaziergänge ab der Haltestelle Bollerstaudenstraße. Der Event am 28. November wird nach dem Willen des breiten Bündnisses für den DietenbachWALD nicht der letzte gewesen sein. Schon bald treffen sich die Akteure wieder, um weitere Schritte zu beschließen. Sie sind überzeugt davon: Es ist noch nicht zu spät!

Text: Harald Kiefer, Sprecher des AK Dietenbach im BürgerInnenVerein Rieselfeld
Fotos: Annette Schuck, Sigrid Hofmaier

„AK ENERGIEWENDE“ GEGRÜNDET

Vor dem Hintergrund stetig steigender Energiepreise und dem konkret drohenden Klimawandel fand am 2. November die Gründungsversammlung des „AK Energiewende“ im BIV Rieselfeld statt. Er wird sich mit folgenden Themen beschäftigen und entsprechende Anregungen formulieren:

  • Photovoltaik-Dachanlagen
  • Steckfertige Balkon-Photovoltaik-Anlagen
  • Carport Solar
  • Agro-Solaranlagen auf dem Feld
  • Solare Überdachungen (z. B. bei SvO, über dem Marktplatz, über Kinderspielplätzen, über dem LIDL-Parkplatz und/oder dem Mathilde-Otto-Platz vor Pro Seniore)
  • Auch Windräder kämen infrage, zum Beispiel auf dem Aufzugsdach

Weitere „MitmacherInnen“ sind herzlich willkommen! Die nächste Sitzung findet am Mittwoch, 8. Dezember 2021 um 19 Uhr im Café im Glashaus statt. Anmeldungen bitte an den Sprecher des AK Energiewende: Waldemar Wohlfeil, E-Mail: waldemar@wohlfeil.org, Telefon: 07 61/4 53 76 06

Label „StadtGrün naturnah“: Artenreiche Wiese und Obstbaumreihe an der Mundenhofer Straße

Aus aktuellem Anlass und entsprechender Meldung eines aufmerksamen und besorgten BIV-Mitglieds möchten wir auf folgendes Schreiben des Garten- und Tiefbauamts der Stadt Freiburg bezüglich der abgetragenen Wiesenfläche an der Jean-Monnet-Straße aufmerksam machen:

„Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir am Rand des Rieselfelds entlang der Mundenhofer Straße im Rahmen der Umsetzung der Maßnahmen zum Label „StadtGrün naturnah“ in diesem Herbst eine artenreiche Wiese anlegen werden. Außerdem werden wir eine Obstbaumreihe pflanzen, die als Ergänzung der Baumreihe zum Mundenhof gedacht ist.

Auf der Grundlage eines Gemeinderatsbeschlusses hat sich das Garten- und Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit dem Umweltschutzamt und dem Stadtplanungsamt 2019 um die Auszeichnung mit dem Label „StadtGrün Naturnah“ beworben. Die Auszeichnung können Kommunen erhalten, die sich in besonderer Weise um die Förderung der biologischen Vielfalt auf innerstädtischen Grünflächen bemühen. Am 15. September wurde die Stadt Freiburg in Düsseldorf mit dem Label in Gold ausgezeichnet. Die o.g. Maßnahme ist ein Bestandteil des Maßnahmenplans, der bei der Label-Bewerbung eingereicht wurde, und zur weiteren Stärkung der biologischen Vielfalt in der Stadt beitragen soll.“

BIV-Rundbrief November 2021

Liebe BIV-Mitglieder,


es gibt wieder einiges aus der Nachbarschaft zu berichten und anzukündigen: In diesem Rundbrief können Sie einen Rückblick auf die erfolgreiche erste Demonstration zum Erhalt des DietenbachWALDs vom Sprecher des AK Dietenbach, Harald Kiefer, nebst einer Einladung zur nächsten Demo am 28. November lesen. Außerdem blicken wir zurück auf die Stadtteilputzete und die symbolische Übergabe einer alten Straßenbahn an den BIV und seine KooperationspartnerInnen im Stadtteil. Wir waren mit der neuen Dezernentin für Umwelt, Jugend, Schule und Bildung, Christine Buchheit, anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Naturschutz-gebiets Rieselfeld unterwegs und informieren Sie über die Gründung des neuen „AK Energiewende“ im BIV, für den wir noch MitgestalterIinnen aus unseren Reihen gewinnen möchten.


Am kommenden Samstag, 13. November können wir endlich den „Bewegungsparcours“ im Stadtteilpark einweihen. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 3.


Bis dann, herzliche Grüße – und bleiben Sie zuversichtlich und gesund.


i.A. Sigrid Hofmaier
-Öffentlichkeitsarbeit BIV Rieselfeld e.V.-


Diese Themen haben wir für Sie zusammengestellt:


Demo DietenbachWALD 1
AK Energiewende 3
Einweihung Bewegungsparcours 3
25 Jahre Naturschutzgebiet Rieselfeld 4
Aufgeräumt! 5
Bahn frei für die Stadtteilmitte 5
Tipps von der Kriminalpolizei 6
In eigener Sache 7

„Proteste werden weiter geh’n“

Auf die erste Demo für den DietenbachWALD folgt am 28. November die zweite

Der Protest gegen die geplanten Rodungen im DietenbachWALD wird stärker – und lauter. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger von Freiburg – nicht nur von Rieselfeld – schließen sich an.

Am 10. Oktober versammelten sich mehr als dreihundert Menschen zur Kundgebung auf dem Maria-von Rudloff-Platz. „Alle diplomatischen Bemühungen sind krachend gescheitert“, erklärte der Vorsitzende des BürgerInnenVereins Rieselfeld, Andreas Roessler, zum Auftakt der Veranstaltung. Sein Vorstandskollege Harald Seywald kündigte deshalb eine härtere Gangart an: „Ab sofort werden wir nicht mehr diskutieren, sondern demonstrieren und uns mit den Baumbesetzern solidarisieren.“

Weitere Rednerinnen und Redner, wie Mascha Klein von „Parents for Future“, Ralf Schmidt vom NABU, Rieselfeld-Bewohnerin Uta Meier-Gräwe und ein Sprecher der Baumbesetzer*innen wiesen auf den Wert des Waldes hin und kritisierten die Absicht von Stadtverwaltung und Gemeinderat der „Green City“ Freiburg, den Bau des „klimaneutralen“ Stadtteils Dietenbach mit der Abholzung von mehr als vier Hektar Wald zu beginnen.

„Eins, zwei, drei, vier – alle Bäume bleiben hier / fünf, sechs, sieben, acht –  der Wald, der wird nicht platt gemacht / neun und zehn – Proteste werden weiter geh‘n!“ skandierten die Demonstranten lautstark, begleitet von Musikern der Gruppe „Bienenstich“. Mit einem großen Transparent – „Hände weg vom DietenbachWALD“ – und vielen Plakaten, Gesängen und Parolen zogen die Dreihundert schließlich zum Spaziergang in den besetzten Teil des DietenbachWALDes.

Die Verantwortlichen im Rathaus sind irritiert. Man will offenbar nicht verstehen, dass die Freundinnen und Freunde des DietenbachWALDes sich nicht damit zufriedengeben, wenn es in den vielen Gesprächen zwischen BIV, Verwaltung und Politik immer wieder heißt, dass bei der „Güterabwägung zwischen Wohnraum und Wald“ der Wald geopfert werden soll und Änderungen an den bisherigen Planungen nicht nötig seien.

Die jetzigen Organisatoren des Protests – BIV, NABU, BUND, Parents for Future, Baumbesetzer*innen und viele Bürgerinnen und Bürger treffen sich regelmäßig – und sehen das ganz anders: Die veralteten Dietenbach-Pläne müssen an die Aktualität des rasant fortschreitenden Klimawandels angepasst werden. Es ist noch nicht zu spät. Darüber hat jetzt wohl auch in einzelnen Gemeinderatsfraktionen ein Nachdenken eingesetzt.

Um das zu befördern wird der Protest weitergehen: Jeden Sonntag um 14 Uhr an der Straßenbahn-Haltestelle Bollerstaudenstraße mit informativen Waldspaziergängen in den DietenbachWALD. Und am Sonntag, 28. November um 13 Uhr mit einer erneuten großen Kundgebung auf dem Maria-von-Rudloff-Platz mit anschließendem Demonstrationszug zum Waldspaziergang durch Rieselfeld.

Harald Kiefer, Sprecher des AK Dietenbach im BIV Rieselfeld