Neue Beweglichkeit bei den Planern
Verzicht auf die Leichtathletik-Arena im DietenbachWALD
Es ist noch nicht zu spät für den DietenbachWALD! Zu dieser Einsicht kommen jetzt offenbar auch die Planer in der Städtischen Projektgruppe Dietenbach: In einem Schreiben an den Gemeinderat schlagen sie jetzt vor, Teile des Waldes in den geplanten „Sport- und Bewegungspark“ zu integrieren. So könnten die großen alten Bäume stehen bleiben und zum Beispiel eine Trimm-Dich-Anlage, ein Yoga-Parcours und die Laufstrecke in deren Schatten verlaufen. Somit wäre die Leichtathletik-(Wett)Kampfbahn entbehrlich, die ursprünglich einen Teil des Waldes verdrängen sollte. Diese Lösung wäre auch im Sinne des Sportverein SvO Rieselfeld. Er versteht sich als Verein für Breitensport, nicht für Leistungssport.
Für die neue Beweglichkeit im Rathaus gab es bei der zweiten Kundgebung und Demonstration für den DietenbachWALD kürzlich Applaus. Immerhin hatte es im Sommer noch geheißen: „Ein Umdenken ist nicht nötig.“ Jetzt besteht die Hoffnung, dass auch der Gemeinderat umdenkt.
Erneut protestierten am 28. November etwa dreihundert Teilnehmerinnen lautstark gegen die Rodungspläne: „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Bäume klaut“, war zwischen den Reden von Naturschutzbund, „Dieti bleibt“, BürgerInnenVerein Rieselfeld und einer Aktion der Parents for Future auf dem Maria-von Rudloff-Platz vielstimmig zu hören.
Die Waldfreundinnen und Waldfreunde teilen die Gewissheit, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, den DietenbachWALD zu erhalten. Zum Beispiel dort, wo die jungen Menschen von „Dieti bleibt“ die Bäume besetzt halten. Genau dort sollen nach den jetzigen Plänen sechs Wohnhäuser mit großen Vorgärten stehen. Denn hier soll der „Ringboulevard“ des neuen Stadtteils vorbeiführen. Und an einem Boulevard müssten eben Häuser stehen, sonst wäre es kein Boulevard, erklärt das Planungsbüro. Städteplanerische Extravaganz steht nach dieser Logik über dem Klima- und Artenschutz.
Die Demonstranten erwarten eine grundsätzliche Umkehr dieses veralteten Denkens bei Planern und im Gemeinderat. Denn die katastrophalen Folgen der Klimaerhitzung auch in Deutschland erfordern den Vorrang von Klima- und Artenschutz vor allen anderen Erwägungen. So steht es übrigens auch im „Freiburger Klima- und Artenschutzmanifest“, das der Gemeinderat schon vor zwei Jahren verabschiedet hat.
Am 10. Oktober hatte bereits die erste, gleich starke Demonstration für den DietenbachWALD stattgefunden. Seit Juni gibt es jeden Sonntag um 14 Uhr die Waldspaziergänge ab der Haltestelle Bollerstaudenstraße. Der Event am 28. November wird nach dem Willen des breiten Bündnisses für den DietenbachWALD nicht der letzte gewesen sein. Schon bald treffen sich die Akteure wieder, um weitere Schritte zu beschließen. Sie sind überzeugt davon: Es ist noch nicht zu spät!
Text: Harald Kiefer, Sprecher des AK Dietenbach im BürgerInnenVerein Rieselfeld
Fotos: Annette Schuck, Sigrid Hofmaier
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