„Proteste werden weiter geh’n“

Auf die erste Demo für den DietenbachWALD folgt am 28. November die zweite

Der Protest gegen die geplanten Rodungen im DietenbachWALD wird stärker – und lauter. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger von Freiburg – nicht nur von Rieselfeld – schließen sich an.

Am 10. Oktober versammelten sich mehr als dreihundert Menschen zur Kundgebung auf dem Maria-von Rudloff-Platz. „Alle diplomatischen Bemühungen sind krachend gescheitert“, erklärte der Vorsitzende des BürgerInnenVereins Rieselfeld, Andreas Roessler, zum Auftakt der Veranstaltung. Sein Vorstandskollege Harald Seywald kündigte deshalb eine härtere Gangart an: „Ab sofort werden wir nicht mehr diskutieren, sondern demonstrieren und uns mit den Baumbesetzern solidarisieren.“

Weitere Rednerinnen und Redner, wie Mascha Klein von „Parents for Future“, Ralf Schmidt vom NABU, Rieselfeld-Bewohnerin Uta Meier-Gräwe und ein Sprecher der Baumbesetzer*innen wiesen auf den Wert des Waldes hin und kritisierten die Absicht von Stadtverwaltung und Gemeinderat der „Green City“ Freiburg, den Bau des „klimaneutralen“ Stadtteils Dietenbach mit der Abholzung von mehr als vier Hektar Wald zu beginnen.

„Eins, zwei, drei, vier – alle Bäume bleiben hier / fünf, sechs, sieben, acht –  der Wald, der wird nicht platt gemacht / neun und zehn – Proteste werden weiter geh‘n!“ skandierten die Demonstranten lautstark, begleitet von Musikern der Gruppe „Bienenstich“. Mit einem großen Transparent – „Hände weg vom DietenbachWALD“ – und vielen Plakaten, Gesängen und Parolen zogen die Dreihundert schließlich zum Spaziergang in den besetzten Teil des DietenbachWALDes.

Die Verantwortlichen im Rathaus sind irritiert. Man will offenbar nicht verstehen, dass die Freundinnen und Freunde des DietenbachWALDes sich nicht damit zufriedengeben, wenn es in den vielen Gesprächen zwischen BIV, Verwaltung und Politik immer wieder heißt, dass bei der „Güterabwägung zwischen Wohnraum und Wald“ der Wald geopfert werden soll und Änderungen an den bisherigen Planungen nicht nötig seien.

Die jetzigen Organisatoren des Protests – BIV, NABU, BUND, Parents for Future, Baumbesetzer*innen und viele Bürgerinnen und Bürger treffen sich regelmäßig – und sehen das ganz anders: Die veralteten Dietenbach-Pläne müssen an die Aktualität des rasant fortschreitenden Klimawandels angepasst werden. Es ist noch nicht zu spät. Darüber hat jetzt wohl auch in einzelnen Gemeinderatsfraktionen ein Nachdenken eingesetzt.

Um das zu befördern wird der Protest weitergehen: Jeden Sonntag um 14 Uhr an der Straßenbahn-Haltestelle Bollerstaudenstraße mit informativen Waldspaziergängen in den DietenbachWALD. Und am Sonntag, 28. November um 13 Uhr mit einer erneuten großen Kundgebung auf dem Maria-von-Rudloff-Platz mit anschließendem Demonstrationszug zum Waldspaziergang durch Rieselfeld.

Harald Kiefer, Sprecher des AK Dietenbach im BIV Rieselfeld

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