Auch in Pandemie-Zeiten aktiv: Online-Mitgliederversammlung 2021

Die Mitgliederversammlung 2021 des BürgerInnenVereins BIV Rieselfeld e.V. fand mit etwas Verspätung wegen der Corona-Pandemie erstmals online per Zoom statt. Zuvor war den Mitgliedern die Tagesordnung fristgemäß zugegangen und es hatte einige Ergänzungsanträge gegeben.

Der BIV-Vorsitzende Andreas Roessler informierte über die Schwerpunkte der Arbeit in den vergangenen zwei Jahren: So konnten trotz der pandemiebedingten Einschränkungen regelmäßige und konstruktive Vorstandssitzungen – teils in Online-Meetings, teils in Präsenz – stattfinden. Der für März 2020 erstmals geplante Frühjahrsempfang fiel dem ersten Lockdown zum Opfer und soll 2023 nachgeholt werden. Trotz der Pandemie konnten auch 2020 und 2021 Putzaktionen im Rahmen von „Freiburg packt an“ mit zahlreichen Familien und anderen BürgerInnen im Stadtteil durchgeführt werden.

Als Reaktion auf die Übertretungen der Grenzen und missbräuchliche Nutzung des Naturschutzgebiets im Sommer 2020 führte der BIV Rieselfeld e.V. zusammen mit Harald Schaich vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg eine Begehung durch, entwickelte Informationsmaterialien und stellte eine entsprechende Tafel am Naturschutzgebiet aufBei einem Treffen mit Marisa Molinari vom Umweltschutzamt Anfang 2022 wurden Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes besprochen. Im Frühjahr/Sommer 2022 sind weitere Aktionen geplant. An einem „Runden Tisch“, der sich unter anderem mit der Erneuerung des Naturerlebnispfades im Naturschutzgebiet befassen soll, werden sich BIV-Mitglieder beteiligen, der AK Naturschutz wird über den Verlauf informiert.

Großen Raum nahmen in der Arbeit des BIV die Aktionen zum Erhalt des Waldes zwischen Rieselfeld und dem projektierten Neubaugebiet Dietenbach ein: Der in Folge der fruchtlosen und ernüchternden Gespräche mit der Projektgruppe Dietenbach, VertreterInnen des Gemeinderats und anderer Protagonisten ermüdete „AK Dietenbach“ im BIV erhielt frischen Wind durch die BaumbesetzerInnen im Langmattenwäldchen. Zuletzt war ein Gepräch mit der PG Dietenbach und dem Planerbüro K9, in dem Möglichkeiten zur waldschonenden Planung aufgezeigt wurden, enttäuschend verlaufen.Seit Juni 2021 werden gemeinsame Aktionen mit BUND, NABU etc. durchgeführt: Unter anderem findet jeden Sonntagnachmittag eine Begehung mit Erläuterungen des Anliegens statt; zwei Kundgebungen mit Demonstrationszügen durch den Stadtteil gab es im Oktober und November 2021. Ein weiterer Aktionstag ist für den 6. März 2022 geplant.

Im vorläufigen Kassenbericht 2020/2021 erläuterte Kassenwart Harald Seywald die ausgewogenen Einnahmen und Ausgaben. Da der Kassenprüfer Waldemar Wohlfeil im Dezember 2021 verstorben war, wird die Prüfung nachgeholt. Als neuer Kassenprüfer stellte sich Bernd Fiebich zur Verfügung. Die Entlastung des Vorstands wurde vorbehaltlich des Ergebnisses der Kassenprüfung erteilt.

Eine lange und höchstengagierte Debatte löste das Projekt „Bahn frei für die Stadtteilmitte“ aus. Bei der Bewerbung um eine der vier alten Straßenbahnen, die die Freiburger VerkehrsAG im Frühjahr 2021 zur Schenkung ausschrieb, wurde dem BIV eine der Bahnen zur Aufstellung auf dem Maria-von-Rudloff-Platz zugesprochen. Die geplante öffentliche Veranstaltung im Rieselfeld konnte wegen der Pandemie-Auflagen nicht stattfinden. Obwohl alle behördlichen Voraussetzungen vorlagen und der vom BIV gestellte Projektantrag zur gemeinsamen Konzeptentwicklung mit dem Stadtteilverein K.I.O.S.K. im Rieselfeld e.V. und der Ökumenischen Kirche durch das Amt für Soziales und Senioren bewilligt war, lehnte die Mitgliederversammlung die Installation der Bahn als zusätzlich bespielbaren, zentralen Raum im Rieselfeld aus diversen Gründen ab. Neben den Kosten für den Transport und Unterhalt spielten Fragen des Brand- und Versicherungsschutzes ebenso eine Rolle wie emotionale und ästhetische Gründe, die gegen die Installation der 33 Meter langen Tram auf dem zenralen Platz angeführt wurden.

Die im Herbst 2021 anstehenden Vorstandswahlen werden konform der wegen der Pandemie verlängerten Frist erst im Sommer 2022 und möglichst in Präsenz durchgeführt. Bis dahin bleibt der bisherige Vorstand kommissarisch im Amt.

Im Anschluss an die Formalia berichteten die SprecherInnen der Arbeitskreise „Verkehr“ (Themen: Ringschluss der Stadtbahn vom Rieselfeld über Dietenbach zur Paduaalle, Motorroller- und Autorennen im Rieselfeld, Gesundheitsgefährdender Lärm an der Wendeschleife der Stadtbahn, Stolperfallen beim Breitbandausbau), „Inklusion“ (Neuaufstellung nötig, Teilhabeberatung im Glashaus) sowie „Landschaft und Natur“ (pandemiebedingt keine Aktionen) über die Aktivitäten der vergangenen Monate. Der im Herbst 2021 neu ins Leben gerufene „AK Energiewende“ steht nach dem Tod des Initiators Waldemar Wohlfeil ohne Koordinator da. InteressentInnen sind aufgerufen, sich neu zu formieren und eine/n Sprecher/in zu wählen. Da zeitnah Förderanträge gestellt werden können, besteht Handlungsbedarf. (Inzwischen steht ein Termin für einen Neubeginn  des Arbeitskreises fest.)

Die Anfrage des IG Obergrün in Betzenhausen nach Mitgliedschaft des BIV wurde aus formalen Gründen abgelehnt, jedoch wurde den BIV-Mitgliedern empfohlen, die IG privat zu unterstützen. Das Aktionsbündnis IGEL informierte darüber, dass der Plan der Bahn, beim Ausbau der Rheintalbahn die Mundenhofer Straße als Baustellenzufahrt zu nutzen, noch nicht vom Tisch ist. Schlimmstenfalls würden über diese schmale Fuß- und Fahrradstraße zwischen Rieselfeld und Mundenhof täglich 20 bis 50 LKWs zur Baustelle fahren.

Sigrid Hofmaier
-Öffentlichkeitsarbeit BürgerInnenVerein Rieselfeld BIV e.V.-


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