Ausbau der Rheintalbahn: Offenlage der neuen Pläne

Der Ausbau der Rheintalbahn um zwei Güterbahngleise ist seit Jahrzehnten geplant, aber bisher nicht wesentlich vorangekommen.


Ökologisch und verkehrstechnisch ist es sinnvoll, Gütertransport von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Für den Streckenabschnitt 8.2 von Hochdorf bis Mengen fand bereits 2009 eine Planoffenlage statt. Wegen gravierender Mängel beim Lärmschutz wurden allein von Rieselfelder BürgerInnen damals über 7.000 Einwendungen gesammelt. Auch in den anderen Bauabschnitten zwischen Offenburg und Basel wurden insgesamt 173.000 Einwendungen erhoben. Das Regierungspräsidium als Anhörungsbehörde bezeichnete die damalige Planung als nicht genehmigungsfähig und verwies sie zur Nachbesserung zurück an die Planer.

Die Stärke des Bürgerprotests (in unserem Bereich die Bürgerinitiative IGEL) und die gute Zusammenarbeit zwischen Bürgerinitiativen, Kommunen, Regierungspräsidium und Landesministerien führte zur Gründung eines Projektbeirats. Nach zähem Ringen konnten im Projektbeirat die Forderungen unserer Region nach besserem Lärmschutz weitgehend durchgesetzt werden. Dieser Konsens wurde bereits 2016 erzielt. Seither wurden viele neue Planvarianten vorgestellt und verworfen. Die Bürgerinitiative IGEL hat in Zusammenarbeit mit Stadt und Landratsamt diese Planungen immer wieder kritisiert, wenn Zusagen aus dem Projektbeirat klamm-heimlich zurückgenommen werden sollten.

Jetzt steht endlich die Offenlage der neuen Pläne bevor. Noch bis zum 10. Juli können die neuen Pläne für den Bauabschnitt 8.2 im Bestandsbau des Rathauses im Stühlinger von interessierten Bürgern eingesehen werden (Montag bis Mittwoch & Freitag: 8 bis 12 Uhr, Donnerstag: 8 bis 18 Uhr).

IGEL wird die Pläne kritisch prüfen, insbesondere auf die Einhaltung des zugesagten Lärmschutzes. Das ist aufwändig und komplex, beträgt der Umfang der Unterlagen für den 17 km langen Bauabschnitt doch schon 32 Aktenordner! Aus diesem Grund wird gemeinsam von Stadt und Bürgerinitiative ein Lärmgutachter beauftragt, um uns in unserem Anliegen zu unterstützen. Im günstigsten Fall sind die zugesagten Lärmschutzmaßnahmen aus dem Projektbeirat alle in den Plänen enthalten. Dann braucht es keine weiteren Aktionen. Wenn dennoch wieder Mängel in den Plänen enthalten sind, werden wir wieder Einwendungen erheben und politisch arbeiten müssen, um eine mensch- und umwelt-schonende Güterbahntrasse durchzusetzen.

Helmut Mielitz
(Sprecher AK Rheintalbahn /IGEL im BIV)

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